Abgründe von abgemeldet
(Dunkle Geheimnisse wiegen schwer ->Kurz mal Kurzbeschreibung lesen, wenn ihr Zeit habt!)
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Kapitel 11: Zerbrochene Träume, zerbrochene Herzen
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Ich starte jetzt schon einmal einen Nachruf:
An Cat, sie war eine wunderbare FF-Autorin, die mit ihren Arbeiten viele Mexxler
und Komischreiber erfreut hat. Ihre Todesnachricht kommt schockierend
plötzlich, für alle außer ihr selbst. Sie wurde sehr zu unserem Leidwesen von
einer furienhaften Beta verhackstückt und danach von einem wütenden Lesermob
gelyncht. Und das alles hat sie sich selbst zugeschrieben!
Man lese unten!
Kapitel 11: Zerbrochene Träume, zerbrochene Herzen
Mann.. ich arbeite unter Stress einfach besser.. seufz.
Denn trotz nahendem Abi und allem drum und dran hab ich mich
Unvernünftigerweise schon an das nächste Kapitel geschmissen!
Es wird euch umhauen, zumindest einige und es wird das gemeinste sein, was ich
je gemacht habe! Und das schlimmste kommt erst noch, denn es wird vor dem Abi
kein weiteres kap mehr geben.. also allerfrühestens in drei Wochen könnt ihr
wieder mit mir rechnen! (Es tut mir aufrichtig leid!!)
Also freuet euch und singet!
Draco erwachte langsam, blinzelte leicht und warf zuallererst einen
Kontrollblick aus dem Fenster, der ihm sagte, dass dort nur Mondlicht
hereinschien. Seinem Gefühl nach musste es so ungefähr fünf Uhr in der Frühe
sein, denn seine biologische Uhr war darauf konditioniert, ihn immer zu so
frühen Zeiten kurz zu wecken, falls er aus einem fremden Schlafsaal
verschwinden musste.
Leicht fuhr er sich über die Augen und sog den wunderbaren Duft ein, der ihn
umwehte. Ein herrliches Gefühl, sich mal wieder so richtig ausgetobt zu haben.
Bis ihm schlagartig zu Bewusstsein kam, mit WEM er sich denn in dieser Nach so
eingehend beschäftigt hatte.
Schon die Erinnerung daran, machte ihn leicht schummrig. Still lauschte er auf
die Atemzüge seines Bettgenossen. Die gingen völlig gleichmäßig, er schien
ruhig zu schlafen, also drehte Draco sich vorsichtig um, stützte den Ellebogen
auf und den Kopf in die Hand. Er beobachtete gerne andere Menschen im Schlaf,
denn da waren sie verletzlich, zeigten ihr wahres Wesen offen und ohne
Kontrolle.
Doch das Bild, das sich ihm diesmal bot nahm ihm fast den Atem. Die Ästhetik
war unverkennbar, wie das Licht des beinahe vollen Mondes den filigranen Körper
vor ihm beleuchtete. Der andere lag, den Rücken ihm zugewandt, den rechten Arm
leicht angewinkelt auf dem Oberschenkel liegend und das Laken gerade soweit
hochgezogen, dass noch der Ansatz des nackten Pos erkennbar war. Er wirkte
zerbrechlich, aber die sehnigen Muskeln auf dem zarten Rücken zeugten von einer
zähen Kraft, eine Mischung, die ihn unglaublich anziehend machte. Einmal mehr
fragte sich Draco, warum das noch niemand anderem aufgefallen war, bis ihm
einfiel, dass er ja der einzige war, dem Potter bis jetzt die Erlaubnis erteilt
hatte, das alles zu besitzen. Und der andere war ihm auch noch so hoffnungslos
verfallen, dass es eher unwahrscheinlich war, dass jemals einem anderen diese
Gunst zuteil werden würde. Das Gefühl von Macht, dass er in den letzten
Stunden verspürt hatte, steigerte sich noch einmal um ein Vielfaches. Hatte es
dieser ungezogene kleine Bastard doch tatsächlich geschafft, ihn an der Nase
herumzuführen, und glauben zu machen, er hätte alle Fäden in der Hand. Doch
diese scheinbare Überlegenheit war in der Hitze dieser Nacht zerschmolzen, wie
Schnee in der Sonne. Doch da Draco keinesfalls bereute, was passiert war, würde
er auch einmal nicht nachtragend sein, aber trotzdem endgültig die Fronten
klären und dem hinterhältigen Jungen einbläuen, dass man mit ihm keine
Spielchen spielte. Und er wusste auch schon genau, was er diesbezüglich
unternehmen würde.
Seine Überlegungen wurden jedoch abrupt unterbrochen, als ihm eine Kleinigkeit
auffiel, die er vorher nur unbewusst wahrgenommen hatte. Auf dem rechten
Unterarm des Goldjungen prangte ein pechschwarzes Zeichen.
Es handelte sich, bei näherem Hinsehen, um eine Schlange, den Unterleib
zusammengerollt, den Kopf jedoch hochaufgerichtet. Sie war ungewöhnlicherweise
mit leicht gespreizten Drachenflügeln versehen und irgendwie kam Draco das
Zeichen unheimlich bekannt vor. Er konnte es nur nicht zuordnen, war aber
sicher, es schon einmal gesehen zu haben. Die zweite Auffälligkeit befand sich
auf Potters rechtem Schulterblatt. Ebenfalls schwarz hob sich dort von der
blassen Haut ein Hexenzirkel ab, von einem ebenmäßigen Kreis umschlossen und
in der Mitte des Pentagramms zeichnete sich das Zeichen des Neumonds ab,
allerdings nach unten geöffnet. Dieses Emblem sagte Draco wiederum gar nichts,
aber eine magische Anziehungskraft sorgte dafür, dass er die Finger ausstreckte
und nur Zentimeter von der weichen Haut entfernt in der Luft schweben ließ.
Doch der Ruf mehrer Eulen ließ ihn die Bewegung nicht zu Ende führen, sie
waren nahe des Schlosses und kehrten zurück, weil es langsam hell wurde. Er
sollte verschwinden und sich später eingehender Gedanken um diesen
Körperschmuck machen. Ein kurzer Blick sagte ihm, dass der andere scheinbar
immer noch selig schlief und er drehte sich um und stieg aus dem Bett, um seine
Kleidung zusammenzusuchen und überzustreifen. Er hatte zwar nicht vor, sich auf
den Gängen erwischen zu lassen, aber nackt zu gehen war dann doch auch für ihn
etwas gewagt...
Als er fertig war, ging Draco wieder hinüber zum Bett, ließ sich kniend darauf
nieder und neigte den Kopf nah von hinten an das Ohr des anderen.
"Es ist mir egal, ob du wach bist oder nicht, du wirst wissen was ich gesagt
habe.... Glaub bloß nicht, es hätte sich irgendetwas geändert. Zugegeben, du
warst ein sehr amüsanter Zeitvertreib und ich hatte lange nicht so guten Sex,
das muss ich einräumen... aber das heißt nicht, dass ich dich plötzlich
liebe, oder auch nur leiden kann. Und vor allen Dingen wird es nie wieder
passieren, hast du verstanden? Also nimm diesen Zauber von mir, der dir Zugang
zu meinen Träumen schafft, oder ich werde richtig ungehalten werden! Nun denn,
bye... Potter."
Langsam zog Draco sich zurück, seine Stimme war kalt und klirrend wie Eis
gewesen und er war stolz auf seinen Auftritt. Geräuschlos schloss er die Tür
hinter sich und lehnte einen Augenblick dagegen. Just in dem Moment fühlte er
einen leichten Schwindel und als er die Augen öffnete, sah er die schwarzen
Nebelschwaden, die aus seinem Körper zu sickern schienen und sich sofort in
Luft auflösten.
Er fragte sich kurz, ob Potter den Zauber auch ohne seine nachdrückliche
Aufforderung aufgelöst hätte und er traute es ihm sogar zu. Dann schritt Draco
kerzengerade und beinah beschwingt die Flure hinunter, ohne sich auch nur ein
einziges Mal umzudrehen.
Harry lag im Bett, die Augen offen, den Blick jedoch ins Nichts gerichtet. Noch
immer hallten die kalten Worte in seinem Kopf wieder und eine einzige Träne
löste sich aus seinem Augenwinkel und tropfte auf das Laken. Ansonsten gab er
keine Regung von sich, nicht einmal ein Blinzeln. Doch in seinem Inneren sah es
ganz anders aus.
Da war es wieder, dieses Gefühl von geriebenem Glas, das durch seine Adern
floss. Er wusste nun was es war... die Splitter seines zerbrochenen Herzens, die
ihm diese Schmerzen verursachten. Den Schmerz, den er durch Kaltblütigkeit und
Intriganz zu verdrängen versucht hatte. Nun wurde es ihm offenbar, er hatte
sich selbst verraten. Zwar bekommen, was er wollte, aber nicht, was er so sehr
brauchte. Und er würde es nie wieder rückgängig machen können.
Auf einmal schien alle Energie, alles was ihn aufrecht gehalten hatte, einfach
verpufft zu sein, aufgelöst, wie Rauch ihm Wind. Müde schloss er die Augen,
zog die Decke zu sich hoch und rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen.
Es war vorbei und die Scherben seiner Seele würden sich nicht wieder
zusammenfügen.
Nun würde er nur noch warten, bis die Zeit abgelaufen war.
Er hatte ziemlich viel Übung darin, deshalb glitt Draco wie ein Schatten durch
den Slytherinkerker und öffnete ohne ein Geräusch zu verursachen die Tür zu
seinem und Blaise' Zimmer. Unbemerkt schlüpfte er ins Bad und riss sich sofort
die klebrigen Klamotten vom Leib, um prompt unter die Dusche zu steigen. Er
mochte zwar das Gefühl von gutem Sex auf der Haut, aber er ging niemals
ungepflegt unter Leute, auch wenn es nur ein schlafender Blaise sein mochte. Und
das Wasser spülte nicht nur die äußerlichen Spuren weg, sondern ließ auch
seine Gedanken ruhiger fließen.
Als er mit noch leicht feuchten Haaren das Zimmer wieder betrat, fiel ihm sofort
der Lichtschein ins Auge und eine leise Stimme:
"Und? Wie ist es gewesen??"
Irgendwie überraschte es Draco gar nicht, seinen Zimmergenossen und Freund,
wenn man das so nennen konnte, aufrecht im Bett sitzen zu sehen, mit einem in
dunkelrotes Leder gebundenen Notizbuch auf dem Schoß. (ja, es ist genau das,
was ihr denkt das es ist!!)
"Hmm.... Göttlich!"
"Aha... und wirst du mir freiwillig mehr erzählen, oder muss ich es dir aus der
Nase ziehen??"
"Ich werde es nie wieder tun!"
Das wiederum veranlasste Blaise, in gekonnter Imitation von Prof. Snape, eine
Augenbraue hochzuziehen.
"So, so, und was bringt dich zu dieser Erkenntnis?"
Seinem Ton war deutlich anzumerken, dass er dieser Aussage nicht wirklich
Glauben schenkte.
"Nun, nach diesem einen Mal kann ich es als Ausrutscher durchgehen lassen, wenn
es sein muss... würde es mehr werden, könnte ich vielleicht nicht mehr
aufhören. Also lass ich von dieser Droge lieber die Finger, bevor sie mich
abhängig macht."
Dieser Satz brachte Blaise nun zum Staunen. So hatte Draco noch nie von einer
seiner Liebschaften gesprochen, eher war das Umgekehrte der Fall gewesen, dass
er sich aufgeregt hatte, wenn der andere nicht akzeptieren konnte, dass der
Drache nichts Festes wollte. Der Goldjunge musste einen ganz schönen Eindruck
hinterlassen haben.
"Und, hast du alles feinsäuberlich eingetragen?"
"Wortwörtlich!"
"Gut dann mach ein Sternchen dahinter."
Nun quollen Blaise die Augen schier aus den Höhlen und seine Kinnlade klappte
herunter.
"Du meinst... doch nicht... im Ernst jetzt??"
"Hach, Blaiseschatzi, noch mal zum Mitschreiben für die ganz Dummen. Ja, ich
hatte heute nacht eine sagenhaft berühmte, unheimlich scharfe und absolut
megaantörnende Jungfrau!"
"Ist nicht wahr..."
"Glaub es oder nicht, aber mach endlich das Sternchen, damit ich noch ein
Stündchen schlafen kann!"(Sagt mal.. er wirkt irgendwie sexistisch.. oder mein
ich das bloß??)
Ein Klopfen riss Harry aus dem unruhigen Dösen, das man nicht wirklich Schlaf
hatte nennen können. Zuerst war er etwas desorientiert, dann stürzten die
Geschehnisse wieder mit voller Wucht auf ihn ein. Er hatte das Gefühl, jetzt am
liebsten die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und Heulen zu wollen. Ein
erneutes, eindringlicheres Klopfen erinnerte ihn aber daran, dass Hermine
gestern davon gesprochen hatte, dass sie ihn vor dem Frühstück in seinem
Zimmer abholen wollten. Seufzend schälte er sich aus der Decke, wickelte sich
das Laken um die Hüfte, da grade nix zum Anziehen in Reichweite war.
Hermine war kurz davor zum dritten Mal zu klopfen, was das Portrait ihr dann
sichtlich übel nehmen würde, als die Tür aufschwang. Sofort setzte sie mit
ihrem üblichen Vortrag an:
"Harry, wir müssen zum Frühstück, sonst kommen wir nachher noch zu spät zum
Un..."
Sie stockte und auch Ron blieb der übliche Seufzer im Halse stecken.
Hermine betrachtete ihren besten Freund, der halbnackt in seiner Türe stand,
von oben bis unten, zog eine Augenbraue in die Höhe und schnupperte kurz.
"Harry, du riechst nach Sex."
Neben ihr gab ihr rothaariger Freund ein verschlucktes Husten von sich, während
Angesprochener ein schiefes Grinsen sehen ließ und sich leicht verlegen am Kopf
kratzte.
"Ähm... ich war noch nicht unter der Dusche..."
Nun bekamen Rons Augen die Größe von Untertassen und er schien kurz davor, in
Ohnmacht zu fallen. Währenddessen sprang bei Hermine nur die zweite Augenbraue
in die Höhe. (Mein Gott, ist die abgebrüht...)
"Gehe ich dann recht in der Annahme, wenn ich denke, was ich denke?"
Ron war einen Moment darauf leicht grün im Gesicht und schwankte. Das
veranlasste Harry dazu, den Flur hinunterzublicken und dann seinen besten Freund
in das Zimmer zu ziehen.
"Wollt ihr nicht kurz reinkommen, während ich mich fertig mache?"
Leise schloss er die Tür hinter sich und machte sich dann auf den Weg ins
angrenzende Bad.
Hermine setzte ihren leicht geschockten Freund in einen Sessel, wobei sie darauf
achtete, ihm den Blick aufs Bett zu verwehren. Wenige Minuten später kam Harry
erfrischt und angezogen wieder in den Raum und setzte sich den beiden
gegenüber, die Knie hochgezogen und mit den Armen umschlungen.
Die Braunhaarige bedachte ihren Freund mit einem berechnenden Blick.
"Also, was hast du angestellt? Los, erzähl!"
Ron gab ein erschrecktes Blubbern von sich.
"Hältst du das wirklich für eine gute Idee?"
"Ach, beachte ihn einfach nicht, ich werd in nachher beruhigen!"
"Da gibt's auch gar nichts zu erzählen, wir hatten die Gelegenheit, wir hatten
Spaß, Punkt."
"Harry, da..."
Doch der Blick, den Harry ihr zuwarf, ließ sie verstummen. Er war kalt,
bittend, traurig und voller Schmerz zugleich. Er sagte ihr, dass Harry nicht
darüber sprechen wollte und obwohl sie wusste, dass ihm dieser Wunsch nicht
unbedingt gut tun würde, respektierte sie ihn doch. Der Schwarzhaarige war bei
Gott alt und erfahren genug, um zu wissen was er tat, sein Leben hatte ihn
nichts anderes gelehrt, als dass aus Handlungen Konsequenzen entstanden. Wenn
Harry etwas tat, dann nahm er die Folgen auf sich, gleich wie schwer die Last
auch sein mochte. Und das würde sie ihn tun lassen, er ließ sich ohnehin nicht
helfen.
Mit einem Seufzen fing sie noch einmal seinen Blick ein, erhob sich dann und
schleppte ihren Freund hinter sich aus dem Zimmer, während Harry nachkam und
alles sorgfältig verschloss.
Der Tag war, zumindest für die beiden, ziemlich ruhig verlaufen, da Gryffindor
und Slytherin keinen Unterricht zusammen hatten und sie sich dementsprechend
auch nicht zu Nahe kamen. Selbst beim Abendessen hatten sie sich in einer Art
stillschweigender Übereinkunft kein Blickduell geliefert, sondern das gesamte
Haus des anderen geflissentlich ignoriert. Das goldene Trio von Gryffindor
verließ gerade die Halle, das bekam Draco aus dem Augenwinkel mit, doch er
beachtete es nicht weiter, sondern stocherte gelangweilt im Rest seines Essens
herum und erwiderte kühl und gelassen Blaise' bohrende Blicke, mit denen ihn
dieser schon eine Weile bedachte. Arglos schweifte Dracos Blick zur
gegenüberliegenden Wand, an der wie immer die Banner hingen... und seine Gabel
fiel mit einem lauten Klirren auf den Teller. Jeden anderen hätte man jetzt mit
offenem Mund und kugelrund starrenden Augen erwischt, nicht so Draco Malfoy. Er
hatte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder gefangen, aber der
Geistesblitz, der ihn gerade heimgesucht hatte, ließ sein Gehirn auf Hochtouren
rotieren.
Harry ging mit seinen Freunden noch in die Bibliothek. Im Gemeinschaftsraum der
Gryffindors hielt er sich nicht mehr so gerne auf, aber in der heimeligen
Atmosphäre der Bibliothek hatte er ohnehin so viele angenehme Stunden
verbracht, dass es keinen wirklichen Unterschied machte. Ron befand sich
eigentlich noch immer im selben Schockzustand wie am Morgen, nur das er es
inzwischen schaffte, nicht mehr grün im Gesicht zu werden, wenn Harry mit ihm
sprach. Ansonst lief bei ihm wahrscheinlich noch die Verdrängungsmasche. Nun
gut, es war wohl auch nicht besonders alltäglich, dass der eigene beste Freund
mit dem eigenen größten Feind in der Kiste landete, auch wenn das so
beabsichtigt gewesen war. Hermine hatte das ganze ja viel gelassener
aufgenommen, auch wenn sie Harry zwischendurch mal eine gehörige Standpauke
gehalten, aber nicht weiter nachgebohrt hatte, was Einzelheiten betraf. Sie
hatte schon sofort bemerkt, dass Harry nicht darüber sprechen würde, noch
wollte und sie hütete sich vor unmäßigen Anstrengungen, die doch nicht
fruchten würden.
Harry hingegen war großteils in seine Gedanken versunken, sein Füße gingen
automatisch den Weg. Da das Abendessen noch nicht vorbei war, fanden sich
sowieso nur ein paar übereifrige Ravenclaws auf den Gängen, die genau wie
Hermine schon für die Prüfungen lernten.
Plötzlich bekam Harry ein seltsames Gefühl in der Brust, er fühlte sein Herz
einen Schlag aussetzen und dann mit doppelter Geschwindigkeit und
unregelmäßigem Rhythmus weiterschlagen. Sofort begann der Boden für ihn zu
schwanken und sein Kreislauf stürzte ins Bodenlose. Seine Glieder wurden
plötzlich schwer wie Blei und schmerzten, dass er sich kaum aufrecht halten
konnte. Er hatte das Gefühl, das ganze Geschehen plötzlich in Zeitlupe zu
sehen und er hatte keine Kontrolle über sich.
Als Hermine einen klammernden Griff an ihrem Arm spürte, drehte sie sich
ruckartig zu ihrem besten Freund um, sah ihn taumeln und auf die Knie sinken.
"Harry? Harry.. oh Gott, was ist los.. sag doch, HARRY!"
Der Schwarzhaarige sank kraftlos gegen sie und Hermine musste unter seinem
Gewicht nachgeben und ebenfalls auf den Boden knien. Sie blickte ihn an, auf der
Suche nach einem Hinweis, warum er so plötzlich zusammengebrochen war. Seine
Augen waren trüb und der Atem ging schnell und flach. Die Schulsprecherin
reagierte blitzschnell.
"Ron, was stehst du da noch rum, los, in den Krankenflügel, hol Madame
Pomfrey!"
Endlich löste sich der Rothaarige aus seiner Starre und wirbelte ohne ein
weiteres Wort herum, nur ein verängstigter Blick über die Schulter und er war
schon um die nächste Ecke verschwunden.
Die zwei oder drei Schüler im Gang starrten entsetzt auf die ihnen gebotene
Szene, doch das kümmerte Hermine im Moment herzlich wenig, denn Harry zeigte
eine Regung, schien etwas sagen zu wollen.
Sie beugte ihren Kopf hinunter und konnte die Worte nur mit Mühe verstehen, und
so sehr sie sie auch verwirrten, sie hatte keine Zeit danach zu fragen. Harrys
Körper fing auf einmal unkontrolliert an zu zucken und zu zittern. Seine Augen
waren nach hinten verdreht, so dass nur noch das Weiße sichtbar war. Hermine
bekam es mit der Angst zu tun, doch just in dem Moment schlitterte die
Schulkrankenschwester um die Ecke.
"Madame Pomfrey, kommen sie her, schnell! Ich glaube er hat so was wie einen
epileptischen Anfall!!"
Inzwischen den Tränen nahe und vollkommen verwirrt sah Hermine dabei zu, wie
die fachkundige Heilerin ihren Dauergast untersuchte. Ein kurzer Spruch und die
Krämpfe hörten auf. Allerdings lag Harry jetzt totenstill und bewusstlos da
und die Krankenschwester beschwor eine Bahre, um ihn rasch für eingehendere
Untersuchungen in den Krankenflügel zu bringen. Hinter ihr ging Ron mit der
völlig aufgelösten Hermine im Arm.
Das Abendessen war seit einer guten halben Stunde vorbei und im
Slytheringemeinschaftsraum herrschte reges Treiben. Davon bekamen aber die zwei,
die draußen vor dem Eingang standen nicht viel mit. Sie würden wohl oder übel
warten müssen, bis jemand herauskam, um ihr Anliegen vortragen zu können.
Just einen Moment später öffnete sich die in der Wand eingelassene Tür und
Blaise Zabini starrte verdutzt auf die zwei Gestalten. Ron hatte Hermine an der
Hand und die drückte sie fest, bevor sie Luft holte um den Slytherin
anzusprechen.
"Äh.. ähm, Zabini, hab ich recht? Ist Dr.. ist Malfoy da?"
Blaise feixte, drehte sich um und sah den gesuchten Blondschopf in seinem Sessel
am Kamin mümmeln.
"Jepp, sieht so aus."
"Kö... Könntest du ihn dann mal herbitten?"
"Wieso das?" Jetzt sprang Blaise vor Verwunderung doch die Augenbraue in die
Höhe, zwei Gryffindors freiwillig im Kerker auf der Suche nach Draco Malfoy?
Was für ein Kuriosum.
"Wir müssen ihn sprechen."
Blaise nickte und verschloss kurz die Öffnung hinter sich.
Sekunden später öffnete sie sich wieder und der Prinz von Slytherin lehnte
lässig mit verschränkten Armen neben seinem Freund im Türrahmen.
"Ich fass es nicht, das goldene Trio will mich sprechen... halt nein, da fehlt
ja einer! Was ist mit Potter? Ist er krank vor Liebeskummer?"
Die beiden Gryffs zuckten merklich zusammen, doch dann ergriff Hermine erneut
das Wort.
"Wir dachten, du willst vielleicht mit ihm reden."
Dafür erntete sie nur ein verächtliches Schnauben.
"Und warum... bitte schön, sollte ich das tun wollen?"
Hermine sah ihm mit traurigem, resigniertem Blick in die Augen, bevor sie die
verhängnisvollen Worte sprach.
"Er stirbt."
So, das Gemeinste was ich je getan habe, ist nun vollendet!
Jap, killt mich, kreuzigt mich, aber macht euch bewusst, dass es dann das
nächste Kap niemals geben wird! +sich duckt+
Cat
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