Abgründe von abgemeldet (Dunkle Geheimnisse wiegen schwer ->Kurz mal Kurzbeschreibung lesen, wenn ihr Zeit habt!) ================================================================================ Kapitel 14: Das große Finale Teil I - Im Zeichen der Schlange ------------------------------------------------------------- Das große Finale Teil I - Im Zeichen der Schlange So, wie versprochen, geht es auch hier wieder weiter. Wie euch sicherlich nicht entgangen ist, gibt es hier im Kapiteltitel eine kleine Änderung. Das ist so, weil ich die beiden letzten Kapitel als eine Art Doppelfolge stelle, sie gehören direkt zusammen. Aber auch wenn es mal wieder einen von mir bekannten und gefürchteten Cliffhanger geben wird, müsst ihr euch keine Sorgen machen. Es sind beide Kapitel schon fertig und ich werde sie im kurzen Abstand von höchstens zwei Wochen posten. Außerdem möchte ich noch eine kleine Ankündigung machen. Obwohl es nicht geplant war, ist im Verlauf der Story in meinem Kopf die Idee zu einer Fortsetzung entstanden, die ich natürlich auch aufschreiben werde. Ihr müsst euch also weder von dieser FF, noch von mir (das sowieso nicht) ganz verabschieden. Ich glaub da höre ich ein paar Felsbrocken fallen, ne? Aus spannungstechnischen Gründen kann ich mich natürlich über den Inhalt der Fortsetzung noch nicht auslassen, das bekommt ihr dann im Nachwort von Kapitel 15! Außerdem werde ich jedem Kommischreiber der zu 14 und/oder 15 ein Kommentar geschrieben hat, in gewohnter Manier eine Anti-Verschlaf-ENS zusenden, wenn das erste Kapitel der Fortsetzung on ist, sofern er es nicht ausdrücklich abbestellt *g* Ich hoffe ihr freut euch über die Nachrichten und das neue, vorletzte Kapitel und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Severus starrte eine zeitlang auf die Aufzeichnungen des Gründers. Doch die mit smaragdgrüner Tinte geschriebenen Wörter verliefen vor seinen Augen zu einem unidentifizierbarem Kauderwelsch. Wahrscheinlich weigerte sich sein Hirn, die Quelle der Informationen wahrzunehmen, die es grade so gnadenlos überlasteten. Was aber auch nicht verwunderlich war, wenn man einmal bedachte, was er denn in den letzten zwanzig Minuten so alles erfahren hatte. Dass einer seiner besten Schüler, und inzwischen Vertrauter, undefinierbar und unheilbar todkrank war. Dass besagter Schüler in einem Verhältnis zu einem anderen seiner lieben Schüler stand, das er gar nicht näher definiert haben wollte. Dass er in direkter Verwandtschaft stand, zu dem Mann, der nicht nur die Weltherrschaft an sich reißen wollte, sondern auch oft genug versucht hatte ihn umzubringen. Und dass die ganze Schule, die er Zeit seines Lebens für eine höchst integere Institution gehalten hatte, nur Fassade war, für etwas ungleich viel Bedeutsameres und Machtvolleres. Das sollte soweit auf den Punkt bringen, was grade in seinem überforderten Kopf verarbeitet wurde. Und er spürte eine fürchterliche Migräne auf sich zu kommen. Doch bei allem, was er durch die Aufzeichnungen von Lilly Potter und Salazar Slytherin erfahren hatte, blieb noch eine Frage offen... Was, bei Slytherins pieksigen Plüschpantoffeln war hier eigentlich los? "Was zum Teufel ist hier eigentlich los?!" Halt, er hatte doch gerade eben nur gedacht! Aber dann fiel dem Tränkemeister auf, dass die Frage keine blumige Umschreibung vom legeren Beinkleid des Gründers enthielt und von keinem anderen als Draco Malfoy gestellt worden war. Er hatte ja schon immer gesagt, dass der Junge ordentlich was im Kopf hatte! Harry beantwortete den Ausbruch jedoch nur mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue, was Draco dazu brachte, ihn regelrecht zu bombardieren. "Du ziehst hier ne Megashow ab, um uns allen möglichst schockierend klar zu machen, dass hier die Kacke ganz groß am Dampfen ist, aber hast bis jetzt noch kein Wort über das eigentliche Problem verloren. Der Dunkle Lord hält sich in der Nähe der Schule auf, ok, gecheckt, aber was plant er? Und du bist verantwortlich für einen Siegelzauber, der seit Jahrtausenden seinen Dienst getan hat, warum sich denn ausgerechnet jetzt darüber Gedanken machen, und eine ganze Gruppe Außenstehender einweihen, wenn doch bisher alles so zufrieden stellend glatt gelaufen ist. Was wir bisher gehört haben, ist doch wohl noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, also warum wirfst du uns die ganze Zeit nur Krumen hin, als hättest du alle Zeit der Welt, uns herumraten zu lassen, was jetzt eigentlich Sache ist?" Die restlichen Zuhörer waren etwas überrascht, dass der Blondschopf sich solche Gedanken über die Situation gemacht hatte, geschweige denn sich auch noch so blumig darüber auszulassen. Vor allem Hermine betrachtete das ganze misstrauisch, hatte Malfoy doch behauptet, nichts für Harry zu empfinden und keinerlei Interesse an seinem Schicksal zu haben. Die Aufmerksamkeit, die er der Sache hier schenkte, sprach dann doch eine ganz andere Sprache. Die junge Frau musste zugeben, sie hatte das befremdliche Gefühl, dass Malfoy nicht so unbeteiligt war, wie er sich bis dato dargestellt hatte. Man würde von ihm erwarten, dass er, zumindest inzwischen, die Beine unter die Arme geklemmt und seinen knackigen Hintern gerettet hätte, aber er war hier an Harrys Seite und wirkte irgendwie ... betroffen. Dann traf es die Braunhaarige, als hätte man sie ins Eismeer geworfen, um sie dann in ein ordentliches Blitzgewitter zu stellen, um mal gut durchgeröstet zu werden. Draco Malfoy hatte ein Herz. Zwar eines, das nicht unbedingt in Liebe und inniger Zuneigung für Harry entbrannt war, das aber auf der anderen Seite auch keinem gewaltigen Eisklotz glich, wie angenommen. Hermine blinzelte und schüttelte leicht den Kopf. Extreme Situationen brachten doch die seltsamsten Züge an Menschen hervor. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde von ihren Gedankengängen abgelenkt, als Harrys Antwort in Form eines erheiterten Schnaubens ertönte. "Mein lieber Draco, ich habe die ganze Zeit noch nicht alles verraten, damit du dein hübsches Köpfchen dazu verwenden kannst, um das Ganze so wunderbar auf den Punkt zu bringen, wie du es gerade getan hast." Der sarkastische Ausspruch stieß nicht auf besonders große Begeisterung bei den restlichen Anwesenden, da sie doch durchaus großes Interesse an dem ,Alles' hatten, dass Harry noch aufzudecken hatte. Klugerweise schien der Schwarzhaarige sich dessen bewusst zu sein, denn er fuhr ohne Umschweife fort. "Ich musste euch erst mal die wichtigsten Informationen beibringen, ehe ich euch mit den Ergebnissen meiner eigenen Recherchen konfrontiere! Und wie hätte ich das glaubwürdiger tun sollen, als mit den originalen Quellen?? Hätte ich euch die ganze Geschichte einfach nur erzählt, hättet ihr mich mit unzähligen Fragen oder Gesuchen belästigt, das Ganze zu beweisen! So könnt ihr nicht anzweifeln was ich sage und wir können gleich mit dem fortfahren, was ich sonst noch alles herausgefunden habe." Die versammelte Mannschaft nahm sich das zu Herzen und blickte aufmerksam zu Harry, der sich nun leicht aufsetzte und es sich bequem machte, einen entschlossenen Zug um den Mund. "Wie ich anfangs schon erwähnt habe, fing ich meine Nachforschungen bezüglich der Pläne Voldemorts schon im Sommer und vor meinem siebzehnten Geburtstag an. Sein ganzes Verhalten über die Jahre nach seiner Wiederauferstehung beim Trimagischen Turnier und was ich durch unsere Verbindung über ihn erfahren habe, hat mich äußerst misstrauisch gemacht. Ich hatte schon diverse Recherchen in Richtung mächtiger Siegelzauber angestellt, allerdings erst als vage Vermutung, nichts konkretes. Meine Ergebnisse konnten ja auch keinen Sinn ergeben, bis ich dem Ruf folgte und überraschenderweise in der Schulchronik auch noch einen sehr wichtigen Teil meiner Familiengeschichte fand. Es bedurfte nur noch einiger kurzer Notizen zum Wesen der Hohen Magie, die ich natürlich mit Severus' Erlaubnis in der verbotenen Abteilung fand, dann wurde mir ziemlich schnell klar, was Tom eigentlich vorhat, und wie nahe er inzwischen dran ist!" Harry brach ab um seine Augen zu schließen und offensichtlich seine Gedanken zu ordnen. Das gefiel jedoch dem vor Spannung ganz verkrampften Publikum gar nicht. Auf ein ungeduldiges Schnauben aus unbestimmter Richtung, blickte Harry wieder in die Runde und machte sich daran, weiter zu sprechen. "Geschichte Hogwarts' war übrigens nicht mein erster Hinweis auf eine Komplikation meiner Herkunft, deshalb war ich auch nicht sonderlich überrascht, als ich den Eintrag fand. Denn an meinem siebzehnten Geburtstag hatte sich mein Erbe schon auf andere Art und Weise bemerkbar gemacht..." Weiter kam er nicht, bevor er von der Seite rüde unterbrochen wurde. "Potter, also wirklich! Deine Verschleiersprüche sind aber nicht das allerbeste, wenn sie sich in Wohlgefallen auflösen, sobald du schläfst! Es war wirklich nicht schwer deine Verbindung zu den Slytherins herauszufinden, wenn man jeden Tag DAMIT konfrontiert wird." Diese Bemerkung machte für die Umstehenden grade so gar keinen Sinn, weshalb Draco augenrollend nach Harrys Arm griff und den Schlafanzugärmel bis zum Ellebogen herunter zog. Nun war ein kollektives Luftschnappen zu hören, als die geflügelte Schlange auf Harrys Unterarm zum Vorschein kam. Plötzlich machte die Bemerkung von eben viel zu viel Sinn, vor allem für Severus, der angestrengt versuchte sich NICHT auszumalen, wie Draco dazu gekommen war, den anderen schlafen zu sehen. Entblößt genug um vielleicht noch mehr entdeckt zu haben. Ron und Hermine waren über die Maßen überrascht, sie hatten beide das ganze Jahr über nichts derart ungewöhnliches an Harry bemerkt. Dumbledore hatte immer noch an seinem verletzen Ego zu knabbern, schließlich konnte er jetzt seinen offiziellen, ministeriellen Antrag auf Allwissenheit das Klo runterspülen... Mist aber auch. Harry dagegen verzog leicht das Gesicht. "Ja, ja, ist ja schon gut. Musst du eigentlich immer die Holzhammermethode verwenden?? Ich dachte Slytherins wären subtil!" Damit seufzte er theatralisch. "Wie man unschwer erkennen kann, handelt es sich hierbei um das Wappen der Slytherin. Ich habe natürlich nicht lange gebraucht um das herauszufinden, darum hat mich der Brief meiner Mutter nur mit dem fehlenden Puzzelteil ausgestattet. Salazars Kapitel war dagegen ungleich wichtiger, denn es hat mich nicht nur zu unserem gegenwärtigen Problem geführt, sondern auch direkt zu den Plänen des dunklen Lords." "Ach und deshalb hast du dir wohl auch gleich noch das zweite interessante Tattoo auf deinem Schulterblatt zugelegt, oder was?" Harry warf Draco einen flammenden Blick zu, Severus' Augenlid zuckte sichtbar... Schultern.. Haut, das hieß.. nackter Oberkörper... nein Severus, nicht dahin gehen, diesen Gedankengang auf jeden Fall für den Rest deines Lebens meiden! Die beiden ,Turteltauben' bekamen jedoch vom inneren Kampf des Tränkemeisters gar nichts mit. Harry sah Draco jedoch spöttisch, provokant in die Augen, während er fort fuhr: "Hast du jetzt auch vor, mich umzudrehen und mir das Oberteil vom Leib zu reißen, um das herum zu zeigen??" Der Blonde hatte den Anstand, bei dieser Bemerkung leicht rot zu werden. Wäre ja auch zu schön gewesen der Gedanke... aber bei seinen Liebhabern war er immer besitzergreifend, er würde Harry doch nicht ,herumzeigen' nein, das was da drunter war, war ganz ihm! (Seltsame Gedanken, der Junge, für jemanden, der nicht interessiert ist... hmm) "Zurück zum Thema, Draco hat Recht, dieses Symbol ist tatsächlich sehr wichtig, aber zunächst mal wieder der Reihe nach. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass das Siegel das ich beschützen sollte, so große Macht bändigte, führte mich diese Erkenntnis auch endlich auf direktem Wege zu den Plänen Voldemorts." Von überall um sein Bett herum erhielt Harry in dieser dramatischen Pause gehobene Augenbrauen in der Manier ,Spann uns bloß nicht länger auf die Folter'. "Die Hohe Magie in der Erde ist wild, sie fließt seit Äonen ungehindert in ihren Adern und an manchen Stellen, so wie dieser hier, tritt sie als eine Art Quelle hervor. Deshalb werden magische und magiebegabte Wesen auch von diesen Punkten so sehr angezogen, weil dort die Magie mit weniger Anstrengung einsetzbar ist. Hier verhält es sich ein wenig anders, in der Erde unter uns befindet sich nämlich der größte Knotenpunkt von allen. Verständlicherweise war die magische Gemeinde der Ansicht, dass man diese Quelle vor Missbrauch schützen musste. Wie diese Aufgabe zu den Gründern kam und warum die Versiegelung geschah wisst ihr bereits. Das pikante an der Sache ist, wenn das Siegel bricht, werden die weiße Magie, die in den Mauern des Schlosses eingeschlossen ist und die schwarze, die sich in gleichen Teilen in der Kammer des Schreckens befindet, schlagartig wieder eins werden. Hermine... ich denke du weißt was in einer Atombombe passiert?!" Da die Hauptzahl der Anwesenden reine Zauberer waren, konnten sie mit diesem Hinweis verständlicher Weise nicht viel anfangen. Doch dem ein Dutzend Nuancen, die Hermines Gesicht gerade bleicher geworden war, konnten sie unschwer entnehmen, dass es etwas SEHR unangenehmes sein musste... "Harry, willst du damit andeuten, dass uns die ganze Schule um die Ohren fliegen wird?" Der Schwarzhaarige erwidertere ihren Blick ebenso ernst. "Nicht im technischen Sinne. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht genau, was passieren wird. Meinen Nachforschungen zufolge wird verschiedenes möglich sein. Einmal dass die Hohe Magie ausbricht und sich ausbreitet, bis die so lange versiegelten Kräfte sich wieder auf ein bestimmtes Maß beruhigen. Damit meine ich, dass uns die Schule nicht um die Ohren fliegen wird, sie hört schlichtweg auf zu existieren. Möglicherweise ist das Gerüst das die Gründer geschaffen haben aber auch stark und unabhängig genug, um bis zu einem gewissen Grad bestehen zu bleiben. Aber ich denke unsere größte Sorge ist nicht, was mit der Schule passiert, sondern mit dieser unheimlichen Energie die frei wird. Die Theorie, die sich durch meine Recherchen ergeben hat, lässt mich vermuten, dass die Hohe Magie wenn sie frei wird, ein Gefäß suchen wird - das mächtigste Wesen, das sie erreichen kann." Die Anwesenden mussten einmal mehr verdauen, was sie gerade gehört hatten. Aber da sich Hermine inzwischen einigermaßen vom gröbsten Schock erholt hatte, lief ihr geschultes Gehirn automatisch weiter und zwar zu den Schlussfolgerungen, die aus Harrys Angaben gezogen werden mussten. "Moment, also, die Magie sucht sich quasi die Person, die schon ohnehin im erreichbaren Umkreis über die meiste Macht verfügt. Und hier im Umkreis halten sich auf: mächtige Zauberer, wie der Schulleiter und der... Dunkle... Lord... OH MEIN GOTT! Harry sag mir nicht, das was du denkst, ist das was ich denke, dass du es denkst?" Severus, der immer noch neben Hermine stand, hatte ihrem Gemurmel unfreiwillig genau zu gehört und mit dieser kleinen Hilfe stellte auch sein Verstand endlich die richtigen Verbindungen her. Harry sprach direkt in sein erschrecktes Keuchen hinein. "Doch, ich fürchte es ist genau das. Außer mir ist der Dunkle Lord der einzige, der sowohl über die Quelle an sich Bescheid wusste, als auch über die Schwäche des Siegels. Und ein unglücklicher Zufall hat ihn nach seiner Auferstehung auf den wahren Wert der Quelle gebracht. Und er hat seitdem nichts anderes getan, als sich auf den Tag vorzubereiten, an dem das Siegel bricht. Sein Ziel der mächtigste Zauberer aller Zeiten zu werden hat also ganz andere Dimensionen, als sich nur ein einziger von uns hätte vorstellen können." Nach dieser Eröffnung lag erst einmal Stille über dem Raum. Langsam entfaltete sich auch die unermessliche Tragweite dieser Verschwörung, der Heimlichtuerei, des Dilemmas. Der Tränkemeister wühlte in seinem Gedächtnis nach den Verhaltensweisen des Dunklen Lords auf den Todessertreffen, seit der Zeit, da er wieder seinen Körper erlangt hatte, und plötzlich ließ sich ein erschreckendes Muster erkennen, das vorher verborgen gewesen war. Der-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-durfte hatte seine Todesser immer wieder zur Räson angehalten, sich nicht erwischen zu lassen, und sie stattdessen auf unzählige Forschungsmissionen geschickt. Er hatte angenommen, dass der Dunkle Lord nach einer ultimativen Waffe suchte, um die Seite des Lichts endgültig auszulöschen. Aber jetzt fiel ihm auf, was das eigentlich gewesen war: purer Zeitvertreib gegen die Langeweile, während er wie die Schlange unter dem Stein darauf wartete, dass die Sonne wieder herauskam. Und der dunkle Lord war zurrecht arrogant genug zu glauben er könnte der mächtigste Zauberer von allen sein. Wer wusste schon, was er noch alles getan hatte um seine Macht zu steigern, während er still hielt. Wahrscheinlich konnte nicht einmal Dumbledore ihm das Wasser reichen. Hermine hatte derweil in eine ganz andere Richtung gedacht. Sie wusste genau, dass Harrys Zustand irgendwas mit dem Siegel zu tun haben musste. Irgendetwas war passiert, und er würde sicherlich nicht dastehen und tatenlos zusehen, wie der Dunkle Lord versuchte an die Macht der Quelle zu kommen versuchte. "Okay, Harry, also was ist dein Plan??" Der Schwarzhaarige hob langsam den Kopf und sah sie fragend an. "Na, du bist doch sicherlich nicht zum Spaß hier und kurz vorm sterben. Du musst doch irgendwas getan haben, um die Pläne von Voldemort zu vereiteln!" Darauf schloss Harry die Augen, senkte den Kopf und seufzte kaum hörbar. Plötzlich schien das unerschütterliche Selbstbewusstsein und die Abwesenheit von Verzweiflung verschwunden. Es war, als habe sich ein Schatten über die Anwesenden gelegt, der die Atmosphäre düster und unheimlich machte. Als Harry schließlich sprach klang seine Stimme dünn und wie von weit her. "Es wäre schön, wenn der Grund aus dem ich hier liege, genau dieser wäre, Mine, wirklich. Aber das einzige was ich getan habe, ist, uns Zeit zu verschaffen. Erinnert ihr euch noch an Weihnachten, als plötzlich im ganzen Schloss kein Licht mehr brennen wollte, und ein Grollen tief aus der Erde kam?" Alle nickten einstimmig, obwohl die drei Schüler nicht dabei gewesen waren, konnten sie sich doch an die lebhaften und aufgeregten Erzählungen ihrer Kameraden erinnern. Die Geschichte war jedoch über Quidditch- Cup und Prüfungen schnell in Vergessenheit geraten. "Das war der Tag, an dem sich Voldemorts Wünsche fast erfüllt hätten. Der Tag an dem das Siegel brach." Nun stand allen Anwesenden der Mund offen, sie setzten beinah gleichzeitig dazu an, auszurufen, dass Harry ihnen doch gerade erklärt hatte, was passieren würde, wenn das Siegel brach. Nichts der gleichen war doch bis jetzt geschehen. Doch der junge Mann ließ ihnen keine Zeit ihn zu unterbrechen. "Ruhig! Ich weiß, was ihr sagen wollt, aber wichtiger ist die Frage, die mir vorhin gestellt wurde. Warum gerade jetzt? Warum sollte ein Siegelzauber, der schon viele Jahrhunderte ohne einen Kratzer durchgehalten hat, gerade jetzt brechen? Wo der dunkle Lord weder in der Schule war, um ihn zu manipulieren, noch in den Jahren vor seiner Wiedererstarkung die Chance dazu hatte. Nun, die Antwort ist, dass das Siegel keinesfalls unbeschützt war, auch wenn kein Mitglied der Familie Slytherin sich gerade in der Schule befand. Wir hatten schließlich einen treuen Helfer." Hermine atmete scharf ein. "Der Basilisk!" Dafür erntete sie ein Nicken von Harry. "Ja, und er war nicht nur dazu da, um das Siegel zu bewachen. So ein Zauber hält eben nicht einfach tausend Jahre, selbst wenn er nicht angetastet wird. Er muss genährt werden. Und welches Wesen wäre besser geeignet, als eine der mächtigsten und langlebigsten magischen Kreaturen, die noch dazu nur auf die Familie der Wächter hören wird, weil in unserem Blut die Sprache der Schlangen fließt?? Mit seiner Lebensenergie hielt der Basilisk das Siegel zusammen. Ihn selber beeinflusste das wenig, er schlief sowieso die meiste Zeit und regenerierte seine Energie regelmäßig. Ähnlich dem Phoenix, der lebend wieder aus seiner eigenen Asche steigt. Und anders als beim Menschen, der nur eine relativ kleine, bestimmte Menge an Lebensenergie und damit Lebenszeit zur Verfügung hat, die ihm dem Tod überlässt, wenn sie verlischt." Ron überraschte sie alle, indem er sich wohl zum ersten Mal heute zu Wort meldete. "Aber du hast den Basilisk doch schon im zweiten Schuljahr getötet, das Siegel müsste doch eigentlich sofort gebrochen sein!" Von seiner Freundin erhielt er daraufhin einen abschätzigen Seitenblick. "Ron, hör zu, bei so einem mächtigen magischen Wesen wie dem Basilisk ist es nicht einfach so, dass seine Lebensenergie weg ist, wenn man ihn tötet. Schon gar nicht bei einem gewaltsamen Tod wie diesem. Es ist gut möglich, dass der Rest seiner Lebenszeit, die noch übrig war, gereicht hat, um das Siegel noch während dieser fünf Jahre stabil zu halten. Natürlich nicht so lange, als wenn er noch am Leben gewesen wäre. Aber überleg mal, das Ding hat schon über tausend Jahre da unten alles in Ordnung gehalten. Die Gründer würden wohl kaum so kurzsichtig sein und die Möglichkeit nicht in Betracht ziehen, dass etwas schief gehen könnte und haben sicher gestellt, dass noch ziemlich viel Zeit ist, wenn der Ernstfall einmal eintritt!" Harry musste lächeln über die Art, wie seine beste Freundin wieder mal den Rotschopf belehrte. Manche Dinge änderten sich Gott sei Dank nie. Seine Gedanken wurden allerdings wieder einmal von einem Kommentar von der Seite unterbrochen: "Ja und, Potter? Als ich nach den Weihnachtsferien hier ankam, stand das alte Gemäuer noch tiptop. Was hast du angestellt?" "Ich habe einen Zauber gewirkt, der mich anstelle des Basilisken an das Siegel gebunden hat. Eine bessere Lösung konnte ich in der kurzen Zeit nicht finden." Hermine stieß einen spitzen Schrei aus. "Harry, du hast WAS? Bist du vollkommen verrückt? Wie hast du bloß so lange durchgehalten! Einen so mächtigen Zauber an deine eigene Lebensenergie zu binden, das ist doch Selbstmord!" Ein Blick in die dunklen grünen Augen und sie erkannte, dass ihm das sehr wohl bewusst war... bewusst gewesen war. Mit einem erstickten Schluchzen brach sie nun doch in Tränen aus. Am liebsten wäre sie wohl auf ihren besten Freund zu gesprungen und hätte ihn geschüttelt, dafür, dass er so was dummes, unüberlegtes, heldenhaftes getan hatte, das so unvergleichlich Harry war. "Und warum hast du nichts gesagt? Wir hätten dir doch geholfen!" "Hermine, das weiß ich doch. Aber wie, glaubst du, wurde dieses Geheimnis tausend Jahre lang gewahrt, wenn es nicht der letzte, allerletzte Ausweg gewesen wäre, diese Informationen an Unbefugte weiterzugeben???", nun wurde seine Stimme bitter. "Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ausgerechnet einer derjenigen, denen dieses Geheimnis anvertraut wurde, es nutzen möchte gegen die Menschheit, die wir schützen sollen. Ich musste versuchen, das selbst zu regeln. Ich bin schließlich auch nicht unschuldig. Ich habe den Basilisk getötet, auch wenn er mich damals nicht erkannt hat und ich keine Wahl hatte, aber es bleibt meine Verantwortung! Hogwarts ist mein Zuhause und ich werde nicht zulassen, dass es einfach so verschwindet." Seufzend trat Hermine um das Bett herum an die Seite und nahm ihn fest in den Arm. Er fühlte sich so zerbrechlich an, dass sie Angst hatte, eine einfache Berührung könnte ihm Schmerzen bereiten. "Was sollen wir jetzt machen?", flüsterte sie in seine schwarzen Strähnen. "Ich weiß es nicht", hauchte er. "Ich werde schwächer, ich kann es fühlen, viel Zeit bleibt nicht mehr. Ich habe keine Ahnung was ich tun soll, gegen Tom. Er ist ganz in der Nähe und wird den großen Moment bestimmt nicht verpassen wollen. Was wird dann passieren?" Darauf konnte die Braunhaarige ihm auch keine Antwort geben. Sie war sicher, dass sie nun alles erfahren hatten, was es zu wissen galt und auch wenn es ihr immer noch Ehrfurcht einflößte, wie groß und unglaublich dieses Netz eigentlich war, hatte sie schon wie immer damit begonnen nach der Lösung zu suchen. Doch in ihrem Kopf spielte sich nur eines ab. Wieder traten Tränen in ihre Augen. Dann sah sie auf, erblickte einen blonden Haarschopf, der ihr gegenüber saß und noch immer seine Hand in den gebräunten Fingern verschlungen hatte und erkannte, dass das nicht stimmte. Harry hatte etwas für sich selbst gewollt. Und wenn es nur ein Traum, eine Illusion gewesen wäre. Und irgendwie, schien er Draco mittlerweile doch mehr zu bedeuten, als angenommen. Er war hier, oder nicht? Er hatte alles gehört und war geblieben. Er hatte Harry nicht losgelassen, obwohl er jetzt wusste, dass der Dunkle Lord womöglich bald die Macht haben würde, ihn mit einem Blick seiner Existenz zu berauben, wenn er auf der falschen Seite stand. Es war alles ein großes, undurchsichtiges Durcheinander. "Bringt mich hinunter." Diese unvermittelte Aussage schreckte alle um das Bett aus ihren eigenen persönlichen Überlegungen auf. Harry hatte laut, klar und entschlossen gesprochen. Sofort wurden besorgte Proteste laut. "Harry, willst du nicht lieber..." "Ich weiß nicht ob das so eine gute..." "Warum willst du jetzt plötzlich..." "Was? Wohin?..." "Ruhe! Bringt mich runter in die Kammer, ich will nicht hier bleiben!" Die unterbrochenen Sätze vereinigten sich zu einem unverständlichen, durcheinander geworfenen Gemurmel. Doch Harry schüttelte den Kopf und wiederholte noch einmal nachdrücklich: "Bringt mich runter, bitte!" An dieser Stelle stieß der blonde junge Mann an seiner Seite ein dramatisches Schnauben aus, schlug die Bettdecke beiseite und schickte sich an, den anderen auf die Arme zu nehmen. "Wenn er unbedingt will, dann können wir ihm das schlecht abschlagen. Du hast eh noch nie auf das gehört was man dir gesagt hat, nicht, Potter? Wieso solltest du auch jetzt damit anfangen. Ich höre mir diesen Katzenjammer jedenfalls nicht mehr länger an!" Doch Draco konnte nur knapp sein Erstaunen darüber verbergen, wie leicht Harry eigentlich war. Und noch weniger, wie gut er in seinen Armen lag. Als wäre er dafür geschaffen, von ihm durch die Gegend getragen zu werden. Als er sich auf den Weg zum Ausgang der Krankenstation machte, lösten sich die anderen endlich aus ihrer Starre. Ron und Hermine eilten an seine Seite und erklärten lautstark, dass sie ihn auf jeden Fall begleiten würden und die Professoren Snape und Dumbledore kamen hinterdrein mit der Aussage, dass sie unter gar keinen Umständen die Schüler allein da hinuntersteigen lassen würden. Der Weg durch die düsteren, leblosen Gänge des Schlosses war still und durch nichts unterbrochen. Die kleine Prozession bewegte sich zügig zu der Mädchentoilette, die schon so lange außer Betrieb war. Aber die maulende Myrte ließ sich auch nicht blicken, denn selbst die Geister hatten sich der Evakuierung angeschlossen und sich so weit von der Schule auf die Hogwartsgründe hinaus entfernt, wie ihre Ortsgebundenheit es zuließ. Das ganze magische Leben schien aus dem Gebäude verschwunden, Schüler, Lehrer, Elfen, Gespenster, manche der Bilder waren in andere Portraits außerhalb des Schlosses gezogen und die Schule lag da, in gespannter Erwartung, dessen was bald kommen würde. Draco blieb vor dem besonderen Waschbecken stehen, an das er sich jetzt deutlich erinnern konnte, wie es schien war das wirklich nicht sein erster Ausflug in die Kammer des Schreckens, auch wenn ihm das jetzt erst vollends klar wurde. Leise hörte er Harry ein paar Worte in dieser sinnlichen Sprache zischen, bei denen ihm ein Schauer über den Rücken lief und der dunkle Gang der hinunter in die Schlangenhöhle führte, wurde dem Blick freigegeben. Auf der Treppe hörte der blonde junge Mann, wie der Rotschopf hinter ihm die Bemerkung losließ, dass bei seinem letzten Besuch in der Kammer eine Rutschpartie angesagt gewesen wäre und schnaubte darauf nur. Bei einem Blick nach unten sah er jedoch grüne Augen blitzen und ein leichtes Lächeln, das sich um die Mundwinkel festgesetzt hatte. Anscheinend hatte selbst Potter inzwischen eine Vorliebe für Bequemlichkeiten entwickelt. Nun ja, er wurde schließlich auch nicht jünger. Als sie unten am Boden angekommen waren, wo noch immer überall die Skelette unzähligen Kleingetiers herumlagen, konnte Draco nicht anders, als diesen Ort als feindlich zu empfinden. Und er musste sich in Erinnerung rufen, dass Harry gesagt hatte, dass in diesem Raum ebensoviel schwarze Magie vorhanden war, wie im Rest des Schlosses Weiße. Ein sehr beunruhigender Gedanke, wenn Draco daran dachte, dass er selbst sogar Ziel ebenjener Magie gewesen war. Das hatte er Potter immer noch nicht so recht verziehen, ihn quasi mit den eigenen Waffen zu schlagen. Doch ehe er sich versah, stand er auch schon wieder vor der metallenen, schlangengeschmückten Tür, die ins Innere der Kammer führte und hörte Harry die zischenden Laute murmeln, die die schwere Tür mit einem lauten Klicken und wie von Zauberhand öffneten. Beim Betreten der Hauptkammer rückte die ganze Gruppe unwillkürlich zusammen. Außer Harry und Draco, war von den Anwesenden schließlich auch noch niemand hier unten gewesen. Ron war ja nie weiter als bis zu der inzwischen beiseite geräumten Steinbarriere gekommen, und Severus wäre um ein Haar unterwegs verloren gegangen, weil er sich nicht von der Schlangenhaut hatte losreißen können. Kurz bevor sie den Tümpel erreichten, an dessen Seite der Basilisk noch immer lag, legte Harry die Hand auf Dracos Brust um ihn zum Anhalten zu bewegen. Die Gruppe starrte ehrfürchtig auf den in Stein gemeißelten Kopf Salazar Slytherins, der sich vor ihnen bis an die meterhohe Decke erhob, der Mund immer noch weit offen, wo der Basilisk niemals in seine Höhle zurückgekehrt war. Harry blickte stur und entschlossen in das Antlitz seines entfernten Vorfahren. Die Worte "Nicht erschrecken", waren die einzige Warnung bevor er tief Luft holte und ein Spruch in Parsel sprach. "Ego, neposss vigilisss, animam ssserpentisss de sssomno exxxcitari impero et ssstatua vassstetur :: (1) Die Zuschauenden hielten den Atem an, als sich im Gestein der uralten Statue hunderte feiner Risse ausbreiteten und Staub sich sammelte, der wie der sich windende Körper einer Schlange um das Behauene legte, bis der Fels schließlich auseinanderbrach und das Antlitz Slytherins in Teilen unter großem Getöse im Wasser versank. Was den Menschen aber wirklich den Atem nahm, war das, was dahinter zum Vorschein kam. An der Wand prangte mit pechschwarzem Obsidian ausgelegt, der Kreis mit dem Hexenzirkel und dem nach unten gerichteten Halbmond im Innern, von einem Durchmesser von etwa sieben Metern. Doch es war bei weitem nicht mehr so vollkommen, wie es tausend Jahre lang gewesen sein mochte. Vom unteren bis zum ganz oberen Rand zog sich ein gezackter Sprung, der schwach glühte und sogar zu pulsieren schien. "Das ist also das Siegel?" Draco war der einzige, der diese Aussage ohne Zweifel treffen konnte, denn er kannte dieses Zeichen nur zu gut. Er spürte Harry nicken und dann, wie sich der Körper in seinen Armen anspannte, gleichzeitig mit einem laut hörbaren Knacken von der Wand gegenüber. Als der Blonde aufblickte, konnte er einen deutlichen Riss erkennen, der schräg vom großen Sprung weg verlief. Beunruhigt sah er zu Harry herunter, der die Zähne zusammengebissen hatte und schwer atmete, doch bevor er etwas sagen konnte schlug jener die Augen auf und starrte urplötzlich ins Dunkle neben dem Tümpel. Draco folgte verwirrt seinem Blick und konnte nichts erkennen, bis eine Stimme ertönte. "Nun sieh mal einer an... die restlichen Gäste sind endlich zur Feier des Tages eingetroffen." Harry zeigte keinerlei emotionale Regung als er mit ruhiger Stimme antwortete: "Was sonst? Wie du weißt, hätte ich diese kleine Party unter keinen Umständen verpassen wollen... Tom." (1) lateinisch: ,Ego, nepos vigilis, animam serpentis de somno excitari impero et statua vastetur.' Deutsch: Ich, Nachfahre des Wächters, befehle der Seele der Schlange zu erwachen aus ihrem Schlaf und das Bildnis möge verwüstet sein. Ende... vorerst! So das war das vorletzte Kapitel dieser Story und endlich ist mal einer unsere Hauptakteure aufgetreten.. puh, war anstrengend, aber jetzt fühl ich mich gut! Weiter geht's mit dem letzten Kapitel, das gibt's nämlich spätestens in zwei Wochen! Und ja, das ist wirklich kein Witz, denn es liegt schon in meiner Schublade und wartet sehnsüchtig darauf, unter die Leute zu kommen, also schreib fröhlich Kommis, so vergeht die Zeit schneller! Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)